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Lasermessung im Straßenverkehr – Auch ohne Blitz kann es teuer werden

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Beitrag geprüft vonRechtsanwalt Philipp Caba**
16.05.2023 | 4 Min. Lesezeit
  • Nicht nur Radar-Blitzer sondern auch Laser-Geräte erkennen Tempoverstöße.
  • immer mehr Städte setzen auch auf stationäre Blitzer, die mit Laser-Technik funktionieren:
  • Reflektiert ein Fahrzeug sehr stark, kann die Messung verfälscht werden.

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In welchen Verkehrssituationen kommt ein Laser zum Einsatz?

Um Geschwindigkeitsüberschreitungen festzustellen, werden immer häufiger Laser-Methoden verwendet. Noch sind Blitzer, die mithilfe von Radar-Technik Temposündern auf die Schliche kommen, die am häufigsten verwendeten Messgeräte. Doch da Blitzer nicht immer korrekte Werte liefern und teilweise sehr fehleranfällig sind, werden diese langsam von Laser-Geräten abgelöst.

Bereits seit vielen Jahren sind Laser-Pistolen im Einsatz. Hierbei verwenden Polizeibeamte mobile Geräte, die vor Ort messen, ob ein Autofahrer sich an die vorgegebenen Tempolimits hält. Ist dem nicht so, wird der Raser direkt im Anschluss an die Messung aus dem Verkehr gezogen und mit seinem Verkehrsverstoß konfrontiert.

Doch immer mehr Städte setzen auch auf stationäre Blitzer, die mit Laser-Technik funktionieren. Hier werden Säulen aufgestellt, die digital Daten speichern und an die entsprechenden Stellen weiterleiten. Somit kann auf Filmspulen, wie sie in vielen Storchenkästen verwendet werden, verzichtet werden. Zudem können mit diesen Laser-Säulen sowohl Tempo- als auch Rotlichtverstöße aufgezeichnet werden. Bisher sind diese Messgeräte jedoch nur sehr vereinzelt in Benutzung.

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Wird ein Laser auch zur Abstands­messung verwendet?

Viele Autofahrer gehen davon aus, dass auch der Abstand zwischen zwei Fahrzeugen auf der Autobahn oder auf Schnellstraßen mittels der Laser-Technik gemessen wird. Dies ist jedoch nicht korrekt. In der Regel ist eine Videoaufnahme notwendig, um einen Abstandsverstoß nachweisen zu können. Bestimmte Computerprogramme können den Abstand zwischen zwei fahrenden Fahrzeugen erkennen. Die Polizeibeamten können im Anschluss anhand von Standbildern einen Abstandsverstoß beweisen.

Jedoch sind in Innenstädten bereits Säulen im Einsatz, die die sogenannte Lidar-Technik (“light detection and ranging”) verwenden. Dieses laserbasierte Messgerät kann grundsätzlich Geschwindigkeits-, Rotlicht- und Abstandsverstöße erkennen und aufzeichnen. Mittels dieser Laser-Technik können also auch der Abstand zwischen zwei Fahrzeugen gemessen werden. Bisher sind die Laser-Säulen nur sehr selten zur Prüfung von Abstandsvergehen im Einsatz.

Wie funktioniert die Tempomessung mithilfe eines Lasers?

Ein Messgerät, das mittels Laser-Technik funktioniert, arbeitet mit Lichtimpulsen. Diese werden, sobald das Laser-Gerät ausgelöst wird, auf das entsprechende Fahrzeug geschossen. Für das menschliche Auge sind diese Impulse nicht wahrnehmbar.

Das fahrende Objekt reflektiert diese Signale und liefert Daten an das Messgerät. Anhand einer Weg-Zeit-Berechnung kann das Laser-Gerät die gefahrene Geschwindigkeit des Fahrzeugs ermitteln.

Fehlerhafte Messung aufgrund von Reflexion

Reflektiert ein Fahrzeug sehr stark, kann die Messung verfälscht werden. Um dies zu vermeiden, richten Polizeibeamte das Laser-Gerät möglichst präzise auf das Nummernschild des Autos.

Worin besteht der Unterschied zum Blitzer, wenn man von einem Laser erwischt wird?

Ein Blitzer wird in der Regel dauerhaft oder für einen gewissen Zeitraum stationär positioniert. Das Gerät löst aus, wenn die Geschwindigkeitsvorgabe überschritten wird und liefert zudem ein Foto des Fahrzeugs. Laser-Geräte haben dagegen in den seltensten Fällen einen Blitzer integriert.

Möglich ist, dass ein Laser-Messgerät mit einem mobilen Blitzer gekoppelt wird, sodass Beweisfotos vor Ort aufgenommen werden können. Dies ist beispielsweise bei dem beliebten Modell “PoliScan Speed” der Fall. Hierbei spricht man von einem sogenannten Laser-Blitzer.

In den meisten Fällen kommen Laser jedoch in Form einer Pistole zum Einsatz, die von Polizeibeamten vor Ort verwendet wird, um die gefahrene Geschwindigkeit von Autos zu ermitteln. Es wird in der Regel kein Beweisfoto geschossen, da die Temposünder direkt im Anschluss von der Polizei angehalten werden und der Verstoß vor Ort sanktioniert wird.

Wird ein Tempoverstoß mittels Laser-Technik entdeckt, fällt die Sanktionierung nicht höher aus als bei einem stationären Blitzer. Die Beamten halten den Fahrer des Fahrzeugs an und erfragen alle notwendigen Daten. Anschließend wird regulär errechnet, wie hoch das fällige Bußgeld ausfällt und ob der Tempoverstoß ebenfalls mit Punkten in Flensburg oder einem Fahrverbot geahndet wird.

Laser-Störer sind illegal

Einige Autofahrer verwenden sogenannte Laser-Störer, um Messungen mittels der Laser-Technik an ihrem Auto zu verhindern. Solche Gerätschaften sind illegal und deren Verwendung wird von der Polizei mit einem Bußgeld in Höhe von 75 Euro geahndet. Zusätzlich erhält der Fahrer einen Punkt in Flensburg. Es kommt jedoch nur zu einer Sanktionierung, wenn der Störsender eingesetzt wird – der bloße Besitz wird nicht verfolgt.

Wie stehen die Chancen, eine Laser-Messung anzufechten?

Da Laser-Messgeräte zurzeit noch überwiegend mobil verwendet werden, sind die Chancen, eine Messung mittels Laser anzufechten, noch begrenzt. Wurden Sie bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung durch eine Laser-Messung erwischt, werden Sie in der Regel kurze Zeit später von einem Polizeibeamten angehalten. Sie erfahren sofort, wie hoch Ihre Überschreitung war und wie das entsprechende Bußgeld ausfällt.

Im Fall der Laser-Messung ist ein Versagen des Geräts relativ unwahrscheinlich. Die Beamten vor Ort erfahren sofort, wenn das Gerät einen Fehler aufweist und können diesen beheben. Jedoch gibt es weitere Fehlerquellen, aufgrund derer ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid möglich ist.

So kann es zu einer unsachgemäßen Bedienung des Laser-Geräts kommen. Richten die Beamten das Gerät beispielsweise versehentlich auf die Frontscheibe, kommt es häufig zu Reflexionen, welche die Messergebnisse verfälschen. Zudem müssen detaillierte Messprotokolle geführt werden. Kommt es hier zu Fehlern in der Dokumentation, ist die Anfechtung eines Bußgeldbescheids möglich.

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Beitrag geprüft von

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte