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Anlagebetrug: So bekommen Sie Ihr Geld zurück!

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Beitrag geprüft vonRechtsanwalt Philipp Caba**
26.02.2023 | 4 Min. Lesezeit
  • Kapitalanlagebetrug ist in § 264a StGB definiert und strafbar.
  • Die Strategien der Betrüger sind äußerst vielfältig.
  • Viele Investoren sehen ihr angelegtes Geld in den wenigsten Fällen komplett wieder.

Was ist (Kapital-)Anlagebetrug?

Fachwissen und Erfahrung allein genügen nicht; wer Geld anlegt, muss wachsam sein! Egal ob Wertpapiere, Aktien oder Immobilien – die Maschen der Betrüger sind raffiniert und vielgestaltig. Ein Anlagebetrug liegt laut Gesetz bereits dann vor, wenn gegenüber dem Investor nachteilige Tatsachen verschwiegen oder nicht wahrheitsgemäße Angaben gemacht werden und dieser ggf. vorsätzlich zum Zwecke der Bereicherung um sein Vermögen gebracht wird.

So die Definition des § 264a StGB, der Anlagebetrug dem Bereich der Wirtschaftskriminalität zuordnet. Dem Investor muss allerdings nicht unbedingt ein Vermögensschaden entstanden sein, damit der Tatbestand des Anlagebetrugs erfüllt ist. Die Tat ist bereits damit vollendet, dass der Betrüger auf einer Website, am Telefon oder in einem Prospekt falsche Angaben macht. Es handelt sich also um ein abstraktes Gefährdungsdelikt.

Zu den Anlagebetrugsmodellen werden vor allem Schneeballsysteme, Schrottimmobilien und gefälschte Wertpapiere gezählt. Die Schäden, die jährlich durch Kapitalanlagebetrug verursacht werden, liegen laut Bundeskriminalamt im zweistelligen Milliardenbereich.

Schrottimmobilie und Co: Die Maschen der Betrüger

Unerfahrene Geldanleger lassen sich durch unseriöse Versprechen von großen Geschäften und noch größeren Gewinnen locken. Investitionen in Kryptowährungen oder Immobilienfonds versprechen Privatpersonen lukrative Anlagemöglichkeiten. Auf gut gemachten Webseiten zeigen Hochglanzfotos, was mit dem Einsatz von zunächst nur wenig Geld möglich ist. Dank eines global agierenden, engagierten Brokers zeichnet sich der große Erfolg ab.

Auf gefälschten Tradingplattformen wachsen rasch die Vermögenswerte. Der Investor wird dazu verleitet, immer mehr Geld in die Hand zu nehmen. Das gezahlte Geld wird allerdings nicht angelegt, sondern versickert in kriminellen Kanälen. Wer seinen Gewinn dann irgendwann ausgezahlt bekommen möchte, hört oft nur noch Ausflüchte, oder muss sogar angebliche Steuern obendrauf zahlen – und bekommt sein Geld dann dennoch nicht zu Gesicht.

Rechtsanwalt bei Kapitalanlagebetrug gesucht? Wir helfen weiter!

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Vorsicht bei folgenden Merkmalen:

  • Es winken sehr hohe Zinsen und Erträge.
  • Das Produkt, in das investiert werden soll, ist zu komplex und unverständlich.
  • Der Kunde wird zur Investition förmlich gedrängt, um angebliche Vorteile nutzen zu können.
  • Die Vermittler sind nicht oder sehr schwer erreichbar.
  • Der Firmensitz/das Konto befindet sich nicht in Deutschland.
  • Informationen über den Vertragspartner sind schwer zu finden.

Ein weiteres typisches Beispiel für Kapitalanlagebetrug ist der Verkauf von sogenannten Schrottimmobilien. Der Begriff bezieht sich auf den wesentlich geringeren Wert der Immobilie zum Zeitpunkt des Erwerbs gegenüber dem geleisteten Kaufpreis. In der Folge bleiben die Entwicklungen der Immobilienanlage dann hinter den Erwartungen der Anleger zurück, die auf den überzogenen Versprechungen der Vermittler fußen.

Warnsignale:

  • Beratungsgespräche finden nur per Telefon oder Chat statt.
  • Der Zutritt zum Objekt gestaltet sich schwierig oder wird hinausgezögert.
  • Der Interessent wird zum Kauf gedrängt.
  • Versprechen, der Kauf rechne sich durch Mieteinnahmen (bestehende Mietgarantie) oder Steuervorteile.

Das vermutlich bekannteste Betrugsmodell ist das “Schneeballsystem”. Hier winken den Investoren hohe Renditen, wenn sie in bestimmte Produkte investieren. Wer wiederum weitere Neuinvestoren wirbt, kann zusätzlich verdienen. Diese Kontakte werben weitere Kontakte und leisten weitere Zahlungen. Eine Pyramide entsteht, die durch steten Geldzufluss von Neuinvestoren gespeist wird. Häufig werben die Betrüger auch mit prominenten Gesichtern oder mit angeblich geheimem Wissen und Tricks aus bekannten Fernsehformaten.

Bei Anlagebetrug Geld zurück? Möglichkeiten und Hilfe

Schnelles Handeln und rasche Hilfe bei Anlagebetrug sind essenziell. Betrüger sind sich dessen bewusst, dass sie früher oder später auffliegen werden und treffen Vorkehrungen, um schnell mit dem erbeuteten Geld untertauchen zu können oder Insolvenz anzumelden. Wer glaubt, Opfer eines Anlagebetrugs geworden zu sein, sollte sofort einen Rechtsanwalt hinzuziehen und bei der Polizei Strafanzeige stellen.

Ein spezialisierter Anwalt kann hier nicht nur die strafrechtliche Verfolgung der Täter in die Wege leiten, sondern ggf. auch dafür sorgen, dass Schadensersatz oder Rückzahlungen geleistet werden. Dabei kann es hilfreich sein, den Mailverkehr und Chatnachrichten mit den Betrügern zu sichern. Auch sollten bei Verdacht Zahlungen sofort eingestellt und Vermögenswerte gesichert werden. Intensive und umfassende Mitarbeit erleichtern es dem Anwalt, Anlagebetrug nachzuweisen.

Anlegen – aber sicher!

Der beste Schutz vor Betrug ist erst gar nicht auf diesen hereinzufallen. Hier einige Tipps, die das Risiko, einem Betrug aufzusitzen, minimieren können:

  • Seien Sie misstrauisch bei allzu hohen Renditen. Hohe Renditen = Hohes Risiko!
  • Vergleichen Sie Angebote und achten Sie auf die Höhe der Vermittlungsprovision.
  • Recherchieren Sie, ob es Warnungen bezüglich der Plattform gibt, über die Sie zu investieren gedenken.
  • Bestehen Sie auf eine persönliche Beratung und Termine vor Ort.
  • Ein Blick ins Impressum lohnt sich. Ist die Firma in Deutschland registriert, und was gibt sie sonst über sich preis?
  • Lassen Sie sich zu nichts drängen und sich nicht durch zeitlich begrenzte Topkonditionen unter Druck setzen.
  • Schließen Sie keine Geschäfte am Telefon ab, und gehen Sie nicht auf unaufgeforderte exklusive Angebote ein.
  • Warnlisten mit unseriösen Unternehmen oder Brokern können z. B. bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingesehen werden.

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Häufig gestellte Fragen zu Anlagebetrug

Welche Möglichkeiten habe ich selbst, mein Geld zurückzubekommen?

Wurde Geld via SEPA-Lastschrift abgebucht, kann bei Betrug der Betrag bis zu einem Jahr zurückgebucht werden. Auch Kreditkartenzahlungen können storniert werden. Eine Überweisung, die selbst in Auftrag gegeben wurde, kann allerdings nicht so einfach rückgängig gemacht werden. Bei Bezahlungen über Bargeldtransferdienste ist Schnelligkeit gefragt. Nur solange das Geld sich noch in der Filiale befindet, ist ein Stopp des Geschäfts möglich.

Warum sind plötzliche “Steuern” bei Anlagegeschäften im Ausland ein klares Anzeichen von Betrug?

Laut Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gibt es keine im Ausland zu zahlende Steuer für ausländische Trading-Investments. Häufig verwechseln Anleger die von Betrügern geforderte Steuer mit der Kapitalertragssteuer für ausländische Investitionen.

Beitrag geprüft von

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte