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Insolvenzgründe: Die häufigsten Ursachen

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Beitrag geprüft vonRechtsanwalt Philipp Caba**
09.07.2023 | 3 Min. Lesezeit

Zahlungsunfähigkeit im Sinne von § 17 InsO ist einer der häufigsten Insolvenzgründe in Deutschland. Eine plötzliche Arbeitslosigkeit oder eine schwere Krankheit kann z.B. zu hoher Verschuldung führen, die dann in eine Zahlungsunfähigkeit und letztlich in die Insolvenz mündet. Wir begleiten Sie kompetent durch Ihre Insolvenz oder planen für Sie eine außergerichtliche Schuldenbereinigung.

Was sind die häufigsten Insolvenzgründe?

Die Gründe für eine Insolvenz sind sehr vielfältig. 2022 wurden in Deutschland 96.231 Privatinsolvenzen angemeldet. 2012 waren es sogar 109.031. In Deutschland gelten folgende Ursachen als die häufigsten Auslöser für eine Insolvenz von Privatpersonen:

Arbeitslosigkeit: Der Verlust des Arbeitsplatzes ist eine der Hauptursachen für eine Privatinsolvenz, da das Einkommen plötzlich wegfällt.

Überschuldung: Ein übermäßiger Konsum und die damit verbundene Überschuldung können zu einer Insolvenz führen.

Gescheiterte Selbstständigkeit: Viele Insolvenzen sind auf eine gescheiterte Selbstständigkeit zurückzuführen. Oft sind es hier Liquiditätsengpässe, die zu einer Überschuldung führen.

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Welche Insolvenzgründe sind nicht so bekannt?

Neben den weit verbreiteten Gründen für eine Insolvenz gibt es noch weitere Faktoren oder persönliche Probleme, die zu einer Insolvenz führen können. Eine Scheidung oder Trennung kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Neben Anwaltskosten können sich die Auswirkungen der Aufteilung des gemeinsamen Vermögens und der Schulden negativ auf die finanzielle Stabilität auswirken.

Hohe Kreditkartenschulden sind ein oft übersehener Faktor, der zu finanziellen Problemen führen kann. Hohe Zinsen und die Versuchung, über die eigenen Verhältnisse zu leben, können zu einer Spirale der Schulden führen, die letztendlich zu einer Insolvenz führt.

Glücksspielabhängigkeit kann erhebliche finanzielle Auswirkungen haben. Personen, die mit Glücksspielproblemen kämpfen, setzen oft große Geldsummen ein, um ihre Schulden zu begleichen oder ihre Verluste auszugleichen, was zu einer Verschlimmerung ihrer finanziellen Situation führen kann.

Welchen Einfluss haben äußere Faktoren wie wirtschaftliche Rezessionen oder globale Pandemien auf Insolvenzgründe?

Wirtschaftliche Rezessionen oder Krisen wie eine globale Pandemie können zu Massenentlassungen und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Arbeitsplatzverluste sind einer der Hauptgründe für finanzielle Schwierigkeiten und Insolvenzen von Privatpersonen. Wenn Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren oder ihr Einkommen reduziert wird, können sie Schwierigkeiten haben, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten können die Immobilienpreise sinken. Wenn Menschen Immobilien besitzen, die an Wert verlieren, kann dies zu negativem Eigenkapital führen. In solchen Fällen übersteigt der ausstehende Hypothekenbetrag den tatsächlichen Wert der Immobilie. Dies kann es schwierig machen, Kredite zu refinanzieren oder Immobilien zu verkaufen, was zu finanziellen Problemen und potenzieller Insolvenz führen kann.

Wann ist eine Insolvenz sinnvoll?

Eine Insolvenz ist ein finanzielles Verfahren, das in der Regel dann in Erwägung gezogen wird, wenn eine Person oder ein Unternehmen nicht mehr in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. In einigen Fällen kann eine Insolvenz jedoch der sinnvollste Weg sein, um aus einer finanziell schwierigen Situation herauszukommen:

Überschuldung: Wenn die Schulden so hoch sind, dass sie auch mit einem strukturierten Zahlungsplan nicht abgebaut werden können.

Aussichtslose finanzielle Situation: Wenn keine Aussicht darauf besteht, dass sich die finanzielle Situation in absehbarer Zeit verbessern wird.

Drohende Zwangsvollstreckung: Wenn eine Zwangsvollstreckung droht, kann eine Insolvenz helfen, diese abzuwenden oder zumindest zu verzögern.

Schutz vor Gläubigern: Ein Insolvenzverfahren kann vor aggressiven Gläubigern schützen. Nach Einleitung des Insolvenzverfahrens dürfen Gläubiger nicht mehr eigenmächtig vollstrecken.

Restschuldbefreiung: Nach Ablauf der Wohlverhaltensphase in einem Privatinsolvenzverfahren können Schuldner von ihren restlichen Schulden befreit werden.

Wie können Privatpersonen potenzielle Insolvenzgründe frühzeitig erkennen und entsprechend gegensteuern?

Eine solide Budgetplanung ist entscheidend, um die finanzielle Situation im Auge zu behalten. Es ist wichtig, Einnahmen und Ausgaben genau zu verfolgen und sicherzustellen, dass die Ausgaben nicht die Einnahmen übersteigen. Durch die Erstellung eines realistischen Budgets können potenzielle finanzielle Engpässe identifiziert und vermieden werden.

Eine vernünftige Schuldenbewirtschaftung ist entscheidend. Privatpersonen sollten darauf achten, ihre Schuldenlast unter Kontrolle zu halten und nicht mehr auszugeben, als sie sich leisten können. Es ist wichtig, die monatlichen Zahlungen rechtzeitig zu leisten und keine hohen Zinsen aufzuhäufen. Bei Bedarf können Schuldentilgungspläne oder Konsolidierungsoptionen in Betracht gezogen werden.

Wenn finanzielle Probleme auftreten, ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Dies kann den Kontakt mit Gläubigern beinhalten, um alternative Zahlungspläne zu vereinbaren oder Kreditkonditionen neu zu verhandeln. Es kann auch sinnvoll sein, professionelle Hilfe von einem Finanzberater oder Insolvenzanwalt in Anspruch zu nehmen, um die Situation zu bewerten und geeignete Lösungen zu finden.

Schuldnerberatung und Privatinsolvenz

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Beitrag geprüft von

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Rechtsanwalt Philipp Caba**

Philipp Caba ist ein erfahrener Rechtsanwalt mit Schwerpunkt auf Zivil-, Bank- und Versicherungsrecht. Er studierte in Deutschland und Schweden und ist Geschäftsführer der Gansel Rechtsanwälte Rechtsanwaltsgesellschaft mbH.

* Angestellte Anwälte, ** Geschäftsführer, *** Freischaffende Rechtsanwälte